Magdeburg, 17.07.19. Die Zerstörung einer Dresdner Künstler-Biographie durch die Stasi
DDR Anfang der 1980er Jahre, Zeit des Wettrüstens, Zeit der Umweltverschmutzung und Zeit des politischen Aufbruchs der Opposition. In Dresden agiert ein Mail-Art-Netzwerk – Postkarten gedruckt von Jürgen Gottschalk, versendet in alle Welt – Kommunikation durch Kunst per Post. Für das Regime in der DDR eine Provokation. Schnell ist die Gruppe um den Grafiker Gottschalk im Visier der Stasi – der Operative Vorgang (OV) „Feind“. Jahrelange Bespitzelung, Berufsverbot, Ausreiseantrag, Haft und schließlich 1985 Ausreise mit Freikauf in die BRD – die Stationen eines zerstörten Lebens. Jürgen Gottschalk hat bereits 2006 im Rahmen der Schriftenreihe des Sächsischen Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur seine Geschichte veröffentlicht. Ein erster Schritt sich der Vergangenheit zu stellen, das Erlebte zu verarbeiten.
Nun über 10 Jahre später ist es 2019 an der Zeit, das Buch „Druckstellen. Die Zerstörung einer Dresdner Künstler-Biographie durch die Stasi“ in überarbeiteter Form neu aufzulegen. Erschienen in der Evangelischen Verlagsanstalt.