20.02.25: Dessaus Kunst im öffentlichen Raum von 1949 bis 1990
Mit dem Wiederaufbau der Stadt Dessau nach dem Zweiten Weltkrieg entstand einer der wichtigsten Industriestandorte der DDR. Gleichzeitig waren Kunstwerke im öffentlichen Raum wichtig. Zwischen 1949 und 1990 entstand im gesamten Stadtgebiet eine Vielzahl an Werken.
Ein Projekt hat sich das Ziel gesetzt, das besondere künstlerische und kulturhistorische Erbe der DDR zu erforschen. Etwa 150 bis 200 erhaltene Werke sind noch immer mit den Bauwerken im Stadtraum erfahrbar.
Die Ostdeutsche Sparkassenstiftung sowie das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt wollen sich diesen Werken in einem zweijährigen Projekt widmen. Hierbei geht um das Erfassen und Erforschen der Kunstwerke im öffentlichen Raum, die in den Jahren 1949 bis 1990 in Dessau entstanden sind.
ZITAT: „Kunst im öffentlichen Raum berührt unmittelbar den Alltag der Stadtbewohner und Besucher. Sie fördert den sozialen Austausch und gesellschaftlichen Zusammenhalt – sie prägt das Stadtbild. Die Bewahrung des kulturellen Erbes der DDR ist uns ein wichtiges Anliegen.“, begründet Patricia Werner die Förderentscheidung der Ostdeutschen Sparkassenstiftung. Auch in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg fördert die Stiftung das Erfassen von baubezogenen Kunst zwischen 1949 und 1990.
Der Staat finanzierte die Kunst im öffentlichen Raum der DDR. Die zumeist von den Auftraggebern umrissenen Inhalte setzten die ausführenden KünstlerInnen auf individuelle Art und Weise um. Das mit verschiedenen Techniken und Materialien. Trotz aller Vorgaben das Staates verwirklichte sich in den Werken eine Vielfalt an künstlerischen Ausdrucksformen. Die Kunstwerke waren integraler Bestandteil einer übergreifenden architektonischen und städtebaulichen Gesamtplanung.
Der Staatssekretär für Kultur Dr. Sebastian Putz hebt hervor, die baubezogene Kunst aus der Zeit der DDR sei Teil der jüngeren Kulturgeschichte Sachsen-Anhalts und damit künstlerisches Erbe und Zeitdokument zugleich. Putz wünsche sich vielleicht auch Nachahmer in anderen Städten.
Nachdem die Kunstwerke textlich sowie bildlich dokumentiert sind, schließt sich eine Phase der Forschung an. D.h. sichten von Nachlässen und Archivalien, aber auch Gespräche mit Zeitzeugen. Die Ergebnisse sollen sowohl der Fachwelt als auch der breiten Öffentlichkeit in unterschiedlichen Medien und Formaten zugänglich sein.