17.04.25: Szenische Lesung in Erinnerung an das Massaker im Stadion Neue Welt 1945
Zum Ende des Zweiten Weltkrieges trieben die Nazis zehntausende KZ-Häftlinge auf sogenannte Todesmärsche. So auch 3.500 Häftlinge der Magdeburger Rüstungsfirma Polte am 13. April 1945. Am Stadion Neue Welt traf die Kolonne auf amerikanische Artillerietruppen. Ein Gefecht ließ die Häftlinge Deckung suchen. Aufseher der SS und des Volkssturms schossen auf die fliehenden Menschen.
Mindestens 42 KZ-Häftlinge starben.
80 Jahre später will die szenische Lesung „Die letzte Etappe. Todesmarsch und Massaker im Stadion Neue Welt.“ an das Verbrechen erinnern. Alle Interessierten sind zum Gedenken am Mittwoch, den 23. April, ab 17 Uhr in die Zentralbibliothek der Stadtbibliothek, Breiter Weg 109, eingeladen.
Die Lesung zeichnet das Schicksal der KZ-Häftlinge des Außenlagers nach. Aber es geht auch um die nationalsozialistische Vernichtungslogik, die bis zum letzten Tag des Krieges das gesellschaftliche Handeln bestimmte. Anhand von Akten aus einem Nachkriegsprozess, Zeitzeugenberichten und Forschungsergebnissen lesen und kommentieren der Schauspieler und Regisseur Jochen Gehle und der Historiker Pascal Begrich, Geschäftsführer des Vereins „Miteinander“.
Die Lesung gehört zur Reihe „Gedenkjahr Magdeburg“ gemeinsam veranstaltet von der Stadtbibliothek Magdeburg und dem Verein Miteinander. Der Eintritt ist frei.
Seit Anfang der 1980er Jahre erinnert ein Gedenkstein an das Massaker. Magdeburger Jugendliche im städtischen Projekt „Bunte Schulwerkstatt“ betreuen den Ort seit Jahren. Im Herbst vergangenen Jahres hat die Stadt den Gedenkstein, der zuvor auf einem privaten Grundstück stand, in den nahegelegenen Kastanienhain an der Berliner Chaussee 217 verlegt.