Für Demokratie

    Buch: Der Fall Otto

    Erzähltes & Ungesagtes meiner Großeltern W. und O. Nagel

    Stolpersteine für Magdeburg und Weihe der neuen Synagoge

    Freitag, der 8. Dezember ist ein ganz besonderer Tag für Magdeburg. Nach nunmehr 85. Jahren gibt es in dieser Stadt wieder eine Synagoge. Am 8. Dezember um 14:00 Uhr lädt die Gemeinde alle Bürger der Stadt Magdeburg zum gemeinsamen Tora-Umzug ein. Das Motto: Magdeburg zeigt Haltung. Vom Mahnmal der alten Synagoge bringt die Gemeinde die Heilige Schrift der Juden zu ihrem neuen Gotteshaus. 
    Für Sonntag, den 10. Dezember ist um 11:00 Uhr die Eröffnung in der Julius-Bremer-Straße geplant. Wenige Stunden später, um 15.00 Uhr, finden sich Akteure der Stolpersteine Magdeburg in der Anhaltstraße 9 nahe dem Kulturhistorischen Museum zum Gedenken ein. In einer Zeremonie soll an die Familie Henriette Lewin-Heymann, Werner Heymann und an Benjamin Lewin erinnert werden. Zahlreiche Angehörige der Familie Heymann wollen aus England nach Magdeburg kommen. Es sind zwei Enkelinnen und ein Enkel von Werner Heymann mit ihren Familien. Da sie auch gern die Einweihung der Neuen Synagoge miterleben wollen, wurde dieser Tag des Gedenkens gewählt. Die Steine selbst wurden schon vorher ohne Zeremonie auf dem Gehweg verlegt.


    Henriette/Etty Heymann-Lewin in Liverpool geboren, kam mit ihrem ersten Ehemann, Max Heymann um 1908 nach Magdeburg. Max Heymann führte in der Rollenhagenstraße 3 und später am Breiten Weg Nr. 26 ein größeres eigenes Textilgeschäft. Früh verwitwet, übernahm Etty Heymann 1926 die Geschäftsleitung. Um 1936 heiratete sie Benjamin Lewin, auch einen Kaufmann. Im Rahmen der „Arisierung“ musste sie ihr Geschäft zwangsweise und unter Wert verkaufen.
    Die Flucht nach England gelang nur ihr, der Ehemann blieb zurück. Er wurde von den Nazis ermordet.
    Werner Heymann, Sohn von Henriette und Max Heymann, trat als junger Kaufmann im Kaufhaus der jüdischen Gebrüder Barasch - heute ist an diesem Standort Galeria Kaufhof - seine erste Stelle an. Nach dem Machtantritt der Nazis konnte Werner sich einer drohenden Verhaftung nur durch schnelle Flucht entziehen. In England fand er ein Exil. Eine neue Heimat, auch für seine Nachfahren.

    Stolpersteine für Magdeburg  und Weihe der neuen Synagoge

    Stolpersteine für Magdeburg und Weihe der neuen Synagoge

    Freitag, der 8. Dezember ist ein ganz besonderer Tag für Magdeburg. Nach nunmehr 85. Jahren gibt es in dieser Stadt wieder eine Synagoge. Am 8. Dezember um 14:00 Uhr lädt die Gemeinde alle Bürger der Stadt Magdeburg zum gemeinsamen Tora-Umzug ein. Das Motto: Magdeburg zeigt Haltung. Vom Mahnmal der alten Synagoge bringt die Gemeinde die Heilige Schrift der Juden zu ihrem neuen Gotteshaus. 
    Für Sonntag, den 10. Dezember ist um 11:00 Uhr die Eröffnung in der Julius-Bremer-Straße geplant. Wenige Stunden später, um 15.00 Uhr, finden sich Akteure der Stolpersteine Magdeburg in der Anhaltstraße 9 nahe dem Kulturhistorischen Museum zum Gedenken ein. In einer Zeremonie soll an die Familie Henriette Lewin-Heymann, Werner Heymann und an Benjamin Lewin erinnert werden. Zahlreiche Angehörige der Familie Heymann wollen aus England nach Magdeburg kommen. Es sind zwei Enkelinnen und ein Enkel von Werner Heymann mit ihren Familien. Da sie auch gern die Einweihung der Neuen Synagoge miterleben wollen, wurde dieser Tag des Gedenkens gewählt. Die Steine selbst wurden schon vorher ohne Zeremonie auf dem Gehweg verlegt.


    Henriette/Etty Heymann-Lewin in Liverpool geboren, kam mit ihrem ersten Ehemann, Max Heymann um 1908 nach Magdeburg. Max Heymann führte in der Rollenhagenstraße 3 und später am Breiten Weg Nr. 26 ein größeres eigenes Textilgeschäft. Früh verwitwet, übernahm Etty Heymann 1926 die Geschäftsleitung. Um 1936 heiratete sie Benjamin Lewin, auch einen Kaufmann. Im Rahmen der „Arisierung“ musste sie ihr Geschäft zwangsweise und unter Wert verkaufen.
    Die Flucht nach England gelang nur ihr, der Ehemann blieb zurück. Er wurde von den Nazis ermordet.
    Werner Heymann, Sohn von Henriette und Max Heymann, trat als junger Kaufmann im Kaufhaus der jüdischen Gebrüder Barasch - heute ist an diesem Standort Galeria Kaufhof - seine erste Stelle an. Nach dem Machtantritt der Nazis konnte Werner sich einer drohenden Verhaftung nur durch schnelle Flucht entziehen. In England fand er ein Exil. Eine neue Heimat, auch für seine Nachfahren.