23.05.25: Stadtarchiv erhält Zeitdokument der letzten Kriegstage in Magdeburg

Das Magdeburger Stadtarchiv hat ein wichtiges Zeitdokument aus den letzten Tagen des II. Weltkriegs erhalten. Der Bericht eines jüdischen US-Offiziers vom Mai 1945 stand auf einer Onlineauktion im Ausland zum Verkauf. Daniel Riecke vom Förderverein „Freunde des Stadtarchivs“ hat den Brief erworben. Das Stadtarchiv erhält den Brief als Schenkung. 
Das mit einer Schreibmaschine verfasste Schreiben gibt wieder, was in den letzten Kriegstagen in Magdeburg passierte. Der Verfasser, Dr. Walter Hirschfeld, 1899 bis 1997, war Sohn des jüdischen Medizinprofessors Dr. Felix Hirschfeld und seiner Frau Grete Rebecca Baerwald aus Berlin. Im Dezember 1934 konnte Dr. Walter Hirschfeld in die USA emigrieren. Anfang Mai 1945 erreichte er als amerikanischer Besatzungssoldat von Braunschweig kommend das noch umkämpfte Magdeburg.
Der Brief ist offenbar an seine Cousin Dr. Curt Wiesenthal, einen gleichaltrigen Magdeburger, adressiert. Curt war wie sein Vater Mediziner und übernahm die Praxis des Vaters am Nicolaiplatz 7. Weil er wegen seiner jüdischen Herkunft verfolgt wurde, emigrierte er 1938 in die USA.   
In dem Brief schildert der offenbar ortskundige Autor auch seine Suche Anfang Mai 1945 nach der Praxis am Magdeburger Nicolaiplatz. In der Großen Diesdorfer Straße besuchte er Prof. Max Otten 1877 bis 1962, den Direktor des Altstädtischen Krankenhauses.
Nachdenklich stimmen Gespräche mit Magdeburgern von denen Walter Hirschfeld berichtet. Die Deutschen lebten in einer Art Traumwelt. Sie würden sich den Zivilisationsbruch des Holocaust nicht eingestehen und tatsächlich erwarten, dass die emigrierten Juden nach Deutschland zurückkehren und einfach wieder von vorn beginnen wollten. 
Der Brief ist auf der Webseite vom Stadtarchiv Magdeburg in digitaler Form zu finden: 
www.magdeburg.de/stadtarchiv 

23.05.25: Stadtarchiv erhält Zeitdokument der letzten Kriegstage in Magdeburg

23.05.25: Stadtarchiv erhält Zeitdokument der letzten Kriegstage in Magdeburg

Das Magdeburger Stadtarchiv hat ein wichtiges Zeitdokument aus den letzten Tagen des II. Weltkriegs erhalten. Der Bericht eines jüdischen US-Offiziers vom Mai 1945 stand auf einer Onlineauktion im Ausland zum Verkauf. Daniel Riecke vom Förderverein „Freunde des Stadtarchivs“ hat den Brief erworben. Das Stadtarchiv erhält den Brief als Schenkung. 
Das mit einer Schreibmaschine verfasste Schreiben gibt wieder, was in den letzten Kriegstagen in Magdeburg passierte. Der Verfasser, Dr. Walter Hirschfeld, 1899 bis 1997, war Sohn des jüdischen Medizinprofessors Dr. Felix Hirschfeld und seiner Frau Grete Rebecca Baerwald aus Berlin. Im Dezember 1934 konnte Dr. Walter Hirschfeld in die USA emigrieren. Anfang Mai 1945 erreichte er als amerikanischer Besatzungssoldat von Braunschweig kommend das noch umkämpfte Magdeburg.
Der Brief ist offenbar an seine Cousin Dr. Curt Wiesenthal, einen gleichaltrigen Magdeburger, adressiert. Curt war wie sein Vater Mediziner und übernahm die Praxis des Vaters am Nicolaiplatz 7. Weil er wegen seiner jüdischen Herkunft verfolgt wurde, emigrierte er 1938 in die USA.   
In dem Brief schildert der offenbar ortskundige Autor auch seine Suche Anfang Mai 1945 nach der Praxis am Magdeburger Nicolaiplatz. In der Großen Diesdorfer Straße besuchte er Prof. Max Otten 1877 bis 1962, den Direktor des Altstädtischen Krankenhauses.
Nachdenklich stimmen Gespräche mit Magdeburgern von denen Walter Hirschfeld berichtet. Die Deutschen lebten in einer Art Traumwelt. Sie würden sich den Zivilisationsbruch des Holocaust nicht eingestehen und tatsächlich erwarten, dass die emigrierten Juden nach Deutschland zurückkehren und einfach wieder von vorn beginnen wollten. 
Der Brief ist auf der Webseite vom Stadtarchiv Magdeburg in digitaler Form zu finden: 
www.magdeburg.de/stadtarchiv