Ein wiederentdecktes Epitaph gehört seit kurzem zur Dauerausstellung in Luthers Geburtshaus. Es könnte etwa um 1560 entstanden sein. Anfang des 19. Jahrhunderts war es anscheinend schon einmal Teil des Geburtshauses, später galt es als verschollen.
Aufgrund eines Berichtes des Oberpredigers Christian Gottlieb Berger aus dem Jahr 1827 ließ es sich als eines der Epitaphien identifizieren, die einstmals auf dem Eisleber Stadtgottesacker waren. Sie zierten die Gräber der vornehmsten Familien des Ortes. In diesem Fall vermutlich der Familie Gottwalt. Von der Familie Gottwalt ist wenig bekannt, nur eine Witwe taucht Anfang des 17. Jahrhunderts als Geschädigte im Eisleber Stadtbrand von 1601 in den Quellen auf. Auch die Geschichte des Epitaphs selbst ist unklar. Offenbar wurde es 1816 zusammen mit 11 anderen Epitaphien vom Stadtgottesacker in das damals gerade frisch renovierte Geburtshaus Luthers gebracht. Weiteres ist nicht bekannt. Das Epitaphfragment konnte mit Mitteln der Stadt Eisleben und dank einer großzügigen anonymen Spende restauriert werden.