Rezension Michael Göring „Hotel Dellbrück“

In seinem Buch ,,Hotel Dellbrück“, erschienen im Osburg Verlag Hamburg, thematisiert der Autor Michael die Geschichte der Kindertransporte im II. Weltkrieg.

Im Sommer 2018 geht Frido zurück an den Ort, wo sein Vater geboren wurde und die ersten Jahre seiner Kindheit verlebte. Frido, inzwischen 63, reflektiert die Lebensgeschichte seines jüdischen Vaters Sigmund Rosenbaum. Der Bogen der Geschichte spannt sich von den ersten Kindertransporten aus Deutschland ab 1938 nach England bis in die heutige Zeit in das Jahr 2018. Dazwischen Krieg und Nachkriegsdeutschland, in dem eine gewisse „Bequemlichkeit im Umgang mit der Nazi-Zeit“ herrscht, wie  Sigmund Rosenbaum 1968 in einem Leserbrief kritisiert. Später nach 1990, nur am Rande gestreift, der Fall der Mauer. Aber wie Jacob, Sigmunds Schwiegervater, feststellt als endgültiges Ende des Zweiten Weltkrieges sehr bedeutsam.


Im Mittelpunkt des Romans findet sich die Geschichte von Sigmund Rosenbaum, genannt Siggi. Als jüdisches Waisenkind erhält er zunächst Schutz durch die katholische Familie Dellbrück, die ein Hotel in Lippstadt besitzt. Siggi hat so eine Familie mit Geschwistern. Mit 15 Jahren schickt ihn sein Ziehvater mit einem Kindertransport nach England. Das bedeutet für Siggi ein neues Leben mit einer neuen Sprache und sogar mit einer anderen Religion.
Siggi Rosenbaum steht symbolisch für die Juden, die mit einer Flucht aus Nazi-Deutschland dem Tod entkommen sind. Er selbst sieht darin eine Gnade Gottes. Sein überleben auf der einen Seite und die Vernichtung von Millionen Juden auf der anderen Seite, prägen sein ganzes Leben und das seiner Familie.


Ein wichtiger Blickwinkel des Autors Michael Göring, der diese Generation in einem anderen Licht erscheinen lässt. Die dichte und faktenreiche Erzählweise gibt dem Buch etwas sehr spannendes – ein Roman, den man nicht gerne aus der Hand legt! Aber auch eine Geschichte, die zeigt, wie erschreckend aktuell das Thema ist.

Rezension Michael Göring „Hotel Dellbrück“

Rezension Michael Göring „Hotel Dellbrück“

In seinem Buch ,,Hotel Dellbrück“, erschienen im Osburg Verlag Hamburg, thematisiert der Autor Michael die Geschichte der Kindertransporte im II. Weltkrieg.

Im Sommer 2018 geht Frido zurück an den Ort, wo sein Vater geboren wurde und die ersten Jahre seiner Kindheit verlebte. Frido, inzwischen 63, reflektiert die Lebensgeschichte seines jüdischen Vaters Sigmund Rosenbaum. Der Bogen der Geschichte spannt sich von den ersten Kindertransporten aus Deutschland ab 1938 nach England bis in die heutige Zeit in das Jahr 2018. Dazwischen Krieg und Nachkriegsdeutschland, in dem eine gewisse „Bequemlichkeit im Umgang mit der Nazi-Zeit“ herrscht, wie  Sigmund Rosenbaum 1968 in einem Leserbrief kritisiert. Später nach 1990, nur am Rande gestreift, der Fall der Mauer. Aber wie Jacob, Sigmunds Schwiegervater, feststellt als endgültiges Ende des Zweiten Weltkrieges sehr bedeutsam.


Im Mittelpunkt des Romans findet sich die Geschichte von Sigmund Rosenbaum, genannt Siggi. Als jüdisches Waisenkind erhält er zunächst Schutz durch die katholische Familie Dellbrück, die ein Hotel in Lippstadt besitzt. Siggi hat so eine Familie mit Geschwistern. Mit 15 Jahren schickt ihn sein Ziehvater mit einem Kindertransport nach England. Das bedeutet für Siggi ein neues Leben mit einer neuen Sprache und sogar mit einer anderen Religion.
Siggi Rosenbaum steht symbolisch für die Juden, die mit einer Flucht aus Nazi-Deutschland dem Tod entkommen sind. Er selbst sieht darin eine Gnade Gottes. Sein überleben auf der einen Seite und die Vernichtung von Millionen Juden auf der anderen Seite, prägen sein ganzes Leben und das seiner Familie.


Ein wichtiger Blickwinkel des Autors Michael Göring, der diese Generation in einem anderen Licht erscheinen lässt. Die dichte und faktenreiche Erzählweise gibt dem Buch etwas sehr spannendes – ein Roman, den man nicht gerne aus der Hand legt! Aber auch eine Geschichte, die zeigt, wie erschreckend aktuell das Thema ist.